
Adidas sieht sich Kritik wegen Werbemaßnahme in der Nähe der Akropolis gegenüber
Dem Sportartikelhersteller adidas droht rechtlicher Ärger aufgrund einer Werbeaktion in der Nähe der Akropolis in Athen. Griechenlands Kulturministerin Lina Mendoni äußerte sich heute kritisch zu der Nutzung der als UNESCO-Weltkulturerbe eingestuften antiken Tempelanlage für kommerzielle Zwecke. Sie betonte, dass für die Durchführung der Werbeaktion keine Genehmigung des Ministeriums eingeholt worden sei, was einen Verstoß gegen nationales Recht darstelle.
In den sozialen Medien sind Fotos und Videos von einer Drohnenshow aufgetaucht, in der beleuchtete Drohnen das ikonische Dreistreifenlogo von adidas sowie den Schriftzug „Adizero“ bildeten. Adizero ist eines der bekanntesten Schuhmodelle des Unternehmens. Mendoni kommentierte die Aktion mit den Worten: „Es sieht aus, als würde der adidas-Schuh gegen die Akropolis treten.“ Sie kündigte an, dass bereits eine Klage gegen alle Verantwortlichen eingereicht wurde.
Adidas weist Vorwürfe zurück
Eine Sprecherin von adidas wies die Vorwürfe zurück und erklärte, dass die Drohnenshow nicht an der Akropolis, sondern am Zappeion Megaron stattgefunden habe. Dieses Veranstaltungszentrum liegt in der Nähe des Olympiastadions von 1896. Laut der Sprecherin hat adidas alle erforderlichen Genehmigungen eingeholt und die gesetzlichen Vorgaben eingehalten. „Adidas hat kein Bild der Akropolis für Werbe- oder andere Zwecke verwendet“, sagte sie und versicherte, dass die Aktion in Übereinstimmung mit den geltenden Vorschriften durchgeführt wurde.
Die Kontroversen um die Nutzung des kulturellen Erbes für kommerzielle Zwecke sind nicht neu. Erst vor wenigen Wochen hatte der griechische Regisseur Giorgos Lanthimos eine Ablehnung des Kulturministeriums erhalten, als er plante, Szenen seines Films „Bugonia“ auf der Akropolis zu drehen. Das Ministerium war der Auffassung, dass eine solche Nutzung nicht mit dem kulturellen Erbe und dem Ansehen des antiken Denkmals vereinbar sei.
Die Diskussion um die Grenzen der kommerziellen Nutzung von kulturellen Stätten wird auch in Zukunft weiterhin ein sensibles Thema in Griechenland bleiben, insbesondere angesichts der Bedeutung der Akropolis als Wahrzeichen der antiken Zivilisation.
Quelle: https://orf.at/stories/3393854/

