
Erneute Verhandlungen zur Waffenruhe im Gazastreifen
Hamas-Vertreter Taher al-Nono hat erklärt, dass beide Seiten, Israel und die Hamas, keine Vorbedingungen für die Aufnahme neuer Verhandlungen stellen. Dies wurde auch von der israelischen Regierung bestätigt, die ankündigte, dass eine neue Verhandlungsrunde stattfinden soll. Verteidigungsminister Israel Katz gab bekannt, dass die Hamas die Rückkehr zu den Verhandlungen über ein Geiselabkommen angekündigt hat. Diese Entwicklung folgt auf den Beginn der israelischen Militäroperation „Gideon’s Chariots“ im Gazastreifen, die mit großer Intensität durchgeführt wird. In einer Mitteilung hieß es, dass die Hamas-Delegation in Doha ihre Bereitschaft zur Verhandlung bekannt gegeben habe.
Ein Team israelischer Unterhändler war bereits zu Beginn der Woche in Doha eingetroffen, um an den von den USA, Ägypten und Katar vermittelten indirekten Gesprächen teilzunehmen. Diese Gespräche waren in den vergangenen Monaten ins Stocken geraten, und es gibt nach wie vor zahlreiche Streitpunkte zwischen den Kriegsparteien. Die Ankündigung der Hamas erfolgte nur wenige Stunden nach dem Start einer großangelegten Offensive der israelischen Armee, die darauf abzielt, ihre Kriegsziele zu erreichen, darunter die Freilassung von Geiseln, die am 7. Oktober während eines Hamas-Massakers verschleppt wurden.
Militärische Eskalation im Gazastreifen
Nach Angaben der israelischen Medien Ynet kam es in der Nacht zu heftigen Explosionen im Norden des Gazastreifen. Berichten zufolge gab es Artilleriebeschuss durch die israelische Armee östlich der Stadt Gaza, wobei Wohngebäude getroffen wurden. Laut den von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörden wurden innerhalb von 24 Stunden mehr als 150 Todesfälle registriert. Unter den Opfern sind auch Menschen, die bei Drohnenangriffen östlich der Stadt Chan Junis getötet wurden, sowie weitere Tote bei einem Angriff auf ein Haus in Dschabalija im Norden des Gazastreifens.
Zusätzlich meldete eine palästinensische Gesundheitseinrichtung, dass bis Samstagfrüh 58 Menschen bei israelischen Angriffen ums Leben gekommen seien. Die gesundheitliche Lage in den betroffenen Gebieten ist katastrophal, viele Verletzte seien unter den Trümmern begraben. Die Informationen aus der Region sind jedoch schwer unabhängig zu überprüfen, was die Situation weiter kompliziert.
David Kriegleder, ein Reporter des ORF, beschreibt die Stimmung in der israelischen Bevölkerung zur laufenden Offensive. Der Beginn dieser neuen militärischen Offensive folgte auf eine Reihe schwerer Luftangriffe, bei denen bereits Dutzende Menschen ums Leben kamen. Allein in der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurden rund 300 Todesfälle verzeichnet.
Internationale Reaktionen und humanitäre Krise
Die israelische Führung scheint den Beginn der Offensive gezielt auf das Ende der Nahost-Reise von US-Präsident Donald Trump abgestimmt zu haben. Dieser hatte am Freitag seinen mehrtägigen Besuch in der Golfregion abgeschlossen und betonte zuvor die ernste humanitäre Lage im Gazastreifen. Trump äußerte, dass viele Menschen hungern und unter der schwierigen Situation leiden. Gleichzeitig sprach er von der Möglichkeit, den Gazastreifen unter Kontrolle der USA zu bringen.
Nach Trumps Besuch äußerte sich auch das iranische Regime kritisch. Ajatollah Ali Chamenei erklärte, dass die USA die Region verlassen müssten und Israel „ausgerottet“ werden müsse. In einem weiteren Kontext berichtete NBC News, dass die US-Regierung an einem Plan arbeite, um bis zu einer Million Menschen aus dem Gazastreifen nach Libyen umzusiedeln. Im Gegenzug sollen Milliarden Dollar freigegeben werden, die zuvor eingefroren waren.
Die human
Quelle: https://orf.at/stories/3393918/

