
Fragile Waffenruhe nach stundenlangen Kämpfen
Die Spannungen zwischen Indien und Pakistan in der umstrittenen Region Kaschmir haben sich trotz einer vereinbarten Waffenpause am Samstag weiter verschärft. Nach Berichten aus indischen Regierungskreisen kam es am Samstagabend zu Explosionen im indisch kontrollierten Teil Kaschmirs, was Bedenken hinsichtlich möglicher Luftangriffe aus Pakistan weckte. Omar Abdullah, der Regierungschef des Bundesstaates Jammu und Kaschmir, äußerte auf der Plattform X seine Besorgnis über die Situation in Srinagar, wo die Luftabwehreinheiten aktiviert wurden. Berichten zufolge kam es zudem zu Stromausfällen in der Stadt.
Das indische Außenministerium forderte Pakistan auf, die Waffenruhe einzuhalten. Vikram Misri, der Staatssekretär im Außenministerium, bezeichnete die Lage als ernst und betonte, dass die indischen Streitkräfte angewiesen wurden, auf Verstöße mit Entschlossenheit zu reagieren. Gleichzeitig berichteten pakistanische Quellen von anhaltenden gewaltsamen Auseinandersetzungen an der De-facto-Grenze zwischen den beiden Ländern. Ein Minister aus Pakistan wies darauf hin, dass die Scharmützel nicht beendet seien.
Waffenpause unter Druck
Die Zeitung „India Today“ berichtete, dass es möglicherweise nicht nur in Kaschmir, sondern auch an anderen Stellen der westlichen Grenze zu einem Bruch der Feuerpause gekommen sei. Zwei Drohnen, die in den indischen Luftraum eingedrungen waren, wurden im Bundesstaat Rajasthan abgeschossen. Pakistan wies die Vorwürfe einer Verletzung der Feuerpause zurück. Informationsminister Attalullah Tarar erklärte in einem Interview, dass es von pakistanischer Seite bisher keine Verstöße gegeben habe und bezeichnete die Anschuldigungen als haltlos.
Trotz der angespannten Situation äußerte sich der pakistanische Ministerpräsident Shehbaz Sharif optimistisch über die Möglichkeit, den Konflikt zu lösen. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die strittigen Themen, darunter Wasserrechte und die Kaschmir-Frage, beigelegt werden könnten. Die beiden Atommächte hatten zuvor nach vier Tagen wechselseitiger Luftangriffe eine Waffenpause vereinbart, die als umfassend beschrieben wurde. US-Präsident Donald Trump hatte als Erster den Durchbruch bei den Verhandlungen vermeldet und die Zustimmung beider Länder zur Waffenruhe bekannt gegeben.
Hintergründe der Konflikte
In der umstrittenen Region Kaschmir zeigen sich zwar Anzeichen einer möglichen Entspannung, doch die bereits am Mittag verkündete Waffenruhe steht auf der Kippe. Indien wirft Pakistan vor, die Vereinbarung gebrochen zu haben. Trump verkündete auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social die Einigung und lobte beide Nationen für ihren „gesunden Menschenverstand“. Sharif bedankte sich umgehend für Trumps Vermittlung und sprach von einem Neuanfang in der Region, der Frieden und Stabilität fördern könnte.
Vor der Waffenpause hatten die Kämpfe eskaliert, als Indien am Samstagmorgen Raketen auf drei Luftwaffenstützpunkte in Pakistan abfeuerte. Das indische Militär gab an, mehrere Drohnenangriffe aus Pakistan entlang der Grenze abgewehrt zu haben. Indien warf Pakistan zudem vor, Truppen an der Grenze zu mobilisieren. Eine Mitteilung des pakistanischen Militärs, die die Einberufung der Nationalen Kommandobehörde zur Kontrolle der Atomwaffen vermeldete, sorgte weltweit für Besorgnis über die Möglichkeit eines nuklearen Konflikts. Verteidigungsminister Khawaja Muhammad Asif stellte jedoch klar, dass eine solche Sitzung nicht geplant sei.
Die anhaltenden Kämpfe wurden durch einen Anschlag am 22. April im indischen Kaschmir ausgelöst, bei dem 26 Touristen
Quelle: https://orf.at/stories/3393092/

