
USA und Großbritannien schließen neues Handelsabkommen ab
Die USA und Großbritannien haben ein neues Handelsabkommen bekanntgegeben, das als erstes seiner Art nach der Verhängung weltweiter Zölle gilt. In einem heute live im Fernsehen übertragenen Telefonat verkündeten US-Präsident Donald Trump und der britische Premierminister Keir Starmer die Vereinbarung. Trump bezeichnete das Abkommen als einen „Durchbruch“ und betonte, dass keine bürokratischen Hürden bestehen würden. US-Güter sollen künftig bevorzugt durch den britischen Zoll geschleust werden, was den Handel zwischen den beiden Ländern erheblich erleichtern könnte.
Details zum Abkommen und dessen Bedeutung
Premierminister Starmer hob die Bedeutung des Abkommens insbesondere für Technologieunternehmen hervor, ohne jedoch in diesem Zusammenhang spezifische Details zu nennen. Trump erklärte, dass weitere Einzelheiten in den kommenden Wochen ausgearbeitet werden sollen. Dies ist besonders relevant, da die USA am 2. April pauschale Zölle von zehn Prozent auf Waren aus den meisten Ländern erhoben hatten, einschließlich Großbritannien, das traditionell als enger Verbündeter gilt. Die Einführung dieser Zölle könnte die Verhandlungen über das Handelsabkommen beeinflusst haben und bringt zusätzliche Komplexität in die Handelsbeziehungen.
Laut aktuellen Statistiken ist der Handel zwischen den USA und Großbritannien relativ ausgeglichen. Im Jahr 2024 exportierte Großbritannien Waren im Wert von 59,3 Milliarden Pfund (etwa 69,7 Milliarden Euro) in die USA, während die Importe von dort einen Wert von 57,1 Milliarden Euro erreichten. Diese ausgeglichene Handelsbilanz könnte die Verhandlungen über das Abkommen begünstigt haben, da beide Seiten ein Interesse an einer Stärkung ihrer wirtschaftlichen Beziehungen zeigen. Trump verfolgt mit seinen hohen Zöllen das Ziel, das Handelsdefizit der USA mit anderen Staaten zu senken und Arbeitsplätze ins Land zurückzuholen.
Kontext der Handelsbeziehungen
Das neue Abkommen kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Großbritannien zusätzlich ein Freihandelsabkommen mit Indien bekanntgegeben hat. Diese Entwicklung könnte als Antwort auf Trumps aggressive Zollpolitik interpretiert werden, die weltweit eine Vielzahl von Handelsbeziehungen beeinflusst. Die britische Regierung verfolgt damit das Ziel, ihre Handelsstrategien diversifizierter zu gestalten und neue Märkte zu erschließen.
Insgesamt zeigt die Ankündigung des Abkommens zwischen den USA und Großbritannien, wie sich die geopolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen infolge von Zollerhöhungen verändern. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu sehen, welche spezifischen Regelungen und Vorteile für die Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks tatsächlich ausgehandelt werden.
Quelle: https://orf.at/stories/3392897/

